Unternehmer in Zypern – Wer kennt das zyprische Steuersystem und den Non-Dom-Status?

  • Ich überlege, mein Unternehmen nach Zypern zu verlagern und dort steuerlich ansässig zu werden. Besonders interessiert mich der sogenannte „Non-Dom“-Status, durch den man bis zu 17 Jahre lang von der Steuer auf Dividenden befreit sein soll.


    Der Körperschaftsteuersatz von 12,5 % (bald wohl 15 %) klingt in Kombination mit niedrigen Lebenshaltungskosten sehr attraktiv. Ich frage mich: Welche praktischen Erfahrungen habt ihr mit dem zyprischen Steuersystem gemacht – gibt es Fallstricke, die man kennen sollte?


    Wie läuft die Firmengründung ab, wie kompliziert ist der Nachweis wirtschaftlicher Substanz vor Ort und wie bewertet ihr den Aufwand im Verhältnis zum steuerlichen Nutzen?

  • Zypern ist in den letzten Jahren zu einem echten Magneten für Unternehmer geworden, die auf der Suche nach steuerlichen Vorteilen und hoher Lebensqualität sind. Der niedrige Körperschaftsteuersatz und die attraktiven Regelungen rund um den „Non-Dom“-Status bieten gerade Selbstständigen und Online-Unternehmern enorme Sparpotenziale.


    Wer als Unternehmer in Zypern steuerlich ansässig wird, kann nicht nur seine Steuerlast auf Unternehmensgewinne reduzieren, sondern zahlt auf ausländische Dividenden und Zinsen über viele Jahre hinweg überhaupt keine Abgaben – vorausgesetzt, man erfüllt die Kriterien für den Non-Dom-Status. Laut zypernlifestyle.com ist dieser Status für bis zu 17 Jahre verfügbar und wird aktiv über ein Formular beim zyprischen Finanzamt beantragt.


    Die Firmengründung ist relativ einfach und dauert meist nur 2–3 Wochen. Die Gesamtkosten für Gründung, Steuerberatung und Infrastruktur belaufen sich auf rund 2.000 – 3.000 €, was im Verhältnis zum möglichen Steuervorteil (teils >30.000 € jährlich) sehr überschaubar ist. Wichtig ist: Du brauchst echten Substanznachweis vor Ort – also keine Briefkastenfirma, sondern z. B. ein Büro, eine lokale Telefonnummer, einen aktiven Geschäftsführer mit Sitz in Zypern und bestenfalls auch lokale Mitarbeiter.


    Achte bei der Planung besonders auf die korrekte Anwendung der 60-Tage-Regel, um den steuerlichen Wohnsitz zu sichern. Verbringst du weniger als 183 Tage in einem anderen Land und erfüllst du alle zyprischen Anforderungen, kannst du relativ flexibel reisen.

    Fallstricke lauern besonders bei der Doppelbesteuerung: Es ist entscheidend, sich in Deutschland ordentlich abzumelden und steuerlich sauber zu trennen – sonst erkennt das Finanzamt deine Verlagerung nicht an. Auch das zyprische Gesundheitssystem (GESY) erfordert eine Anmeldung – hier wird ein Pflichtbeitrag von 2,65 % auf Dividenden fällig, auch für Non-Doms.


    Wer sich für das Thema Steuern in Zypern interessiert, sollte die Vorteile mit professioneller Hilfe individuell bewerten lassen. Denn je nach Unternehmensmodell und Gewinnhöhe kann der steuerliche Effekt sehr unterschiedlich ausfallen. Die Möglichkeit, bis zu 17 Jahre steuerfrei Dividenden zu beziehen, ist für viele ein echter Gamechanger – vor allem in Verbindung mit dem unternehmerfreundlichen Umfeld auf der Insel.

    Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise niedrig – besonders in Larnaca oder Nikosia kommt man mit unter 1.500 € monatlich gut aus, Mieten sind dort günstiger als z. B. in Limassol. Diese Faktoren machen Zypern nicht nur steuerlich, sondern auch persönlich sehr attraktiv.


    Ein erfahrener Steuerberater vor Ort ist Pflicht – idealerweise jemand, der sowohl deutsche als auch zyprische Steuerrechtsprechung versteht. So lassen sich mögliche Konflikte mit dem deutschen Finanzamt (z. B. Wegzugsbesteuerung oder ständige Betriebsstätte) vermeiden.

    Kurzum: Mit guter Planung und professioneller Unterstützung ist der Weg nach Zypern ein echter Gamechanger für viele Unternehmer – sowohl bei der Gestaltung der Steuern in Zypern als auch für mehr persönliche Freiheit und Lebensqualität.

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