Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Gerlinde Hackmann und ich bin die Mutter von Gerhard Hackmann. Im Oktober 2006 hatte mein damals 21 jähriger Sohn mit seinem BMW 745 Li, Erstzulassung 25.06.2003, Vollausstattung, einen Hochgeschwindigkeitsunfall, bei dem weder die Airbags auf der Fahrerseite funktionierten noch die Gurtstraffer im gesamten Fahrzeug und damit wesentliche Sicherheitseinrichtungen.
Ich möchte Sie über diese Fehler in der Elektronik bzw den Sicherheitseinrichtungen informieren, wie auch über die inakzeptable Haltung der BMW Group hierzu.
Nach einem Unfall im Oktober 2005 wurde der BMW 745 Li in einer BMW Werkstatt vollständig neu wieder aufgebaut, unter anderem auch ein neuer Kabelbaum und ein neuer Motor eingebaut. Mehrfach wurde das einwandfreie Funktionieren der Sicherheitssysteme beim wieder aufgebauten Fahrzeug versichert.
Im Januar 2006 erhielt mein Sohn sein Fahrzeug angeblich vollständig repariert und angeblich intakt wieder zurück.
Von Januar bis Juni 2006 zeigte mein Sohn mehrfach erhebliche Mängel an, die durch sämtliche Fahrer als auch sonstiges Personal ebenfalls festgestellt wurden.
Anfänglich konnten diese Mängel weder durch BMW bzw. deren Fachwerkstätten behoben werden. Ab Ende Juni 2006 den Anschein hatte, dass diese Mängel behoben wären, zumal weder diese Mängel wahrnehmbar waren noch in den Fehlerspeichern bzw. Diagnosegeräten ausgewiesen waren.
Diese gerügten Mängel waren beispielsweise folgende:
- die fahrerseitigen Fenster sollten abgesenkt werden, es fuhren jedoch die hinteren fahrerseitigen Sonnenrollos aus, teils auch das Heckrollo, die sich teils nicht sofort wieder versenken ließen; sowohl Rollos (fahrerseitig als auch Heckrollo) als auch Fenster fuhren nicht einmal immer gleichläufig hoch, sondern teils auch schräg und verhakten sich um so intensiver, so dass hierdurch auch die Heckrollos ausrissen
- das fahrerseitige Fenster wurde abgesenkt, ohne dass zugleich die Sonnenrollos ausfuhren, konnte jedoch nicht wieder geschlossen werden; teils senkte sich auch das hintere fahrerseitige Fenster, obwohl nur das vordere abgesenkt werden sollte
- die Zentralverriegelung funktionierte oder auch nicht, sie öffnete teilweise das Fahrzeug selbständig, obwohl man es gerade verschlossen hatte
- die Kofferraumklappe öffnete sich unveranlasst, bevorzugt, wenn der Pkw mit dem Heck abwärts geparkt war, jedoch auch auf ebener Fläche und bei bergwärts geparktem Heck
- die Kofferraumklappe schloss sich unveranlasst, während eine Angestellte den Kofferraum beräumte, der Kofferraumdeckel traf sie am Kopf
- Alarmanlage startete bei Wärmeeinwirkung auf den Frontbereich des Pkw (Morgensonne ausreichend)
- Alarmanlage startete mehrfach während des Betankens oder nach dem Ausstellen des vorab betriebenen Fahrzeugs
- es waren oftmals abrupte Gangwechsel zu verzeichnen
- vollständiger Elektronikausfall bei hohen Geschwindigkeiten, bevorzugt bei Geschwindigkeiten von über 200 km/h, jedoch nicht nur; bei abrupten Gangwechsel vom 5. zum 6. Gang Ausfall des kompletten I-Drive sowie DSC; Ganganzeige blinkt im Armaturenbrett – anfänglich vereinzelt – nachfolgend trotz Monierung und angeblicher Instandsetzung regelmäßig
- I-Drive im Fond: Bedienung via I-Drive-Controller ruckelt; bei Menüauswahl durch Drehen oder Drücken teilweise Verzögerungen von mehreren Sekunden, teils überhaupt keine Reaktion; Schalterwippe in der Mittelarmlehne im Fond zum Wechseln von Radiosendern, CD-Tracks usw spricht gar nicht an; Lautstärkenregelung funktioniert überhaupt nicht
- Freisprecheinrichtung funktioniert überhaupt nicht
- Lüfter der Sitzlüftung im Fahrersitz rasselt in sämtlichen Stufen
- unveranlasstes Einschalten der Warnblinkanlage
- DSC Ausfall im Stand respektive bei Wechsel von Fahrstufe D auf R; es leuchtet bei beim Wechsel der Fahrstufen vereinzelt die DSC-Warnlampe auf, teils via I-Drive, verbunden mit dem Hinweis auf eingeschränkte Fahrstabilität usw., teils mit dem Hinweis „Weiterfahrt nicht möglich“
- Lenksäulenverstellung bzw. Lenksäule knackst, regelmäßig beim Verstellen der Lenksäule in Parkstellung , teils auch bei Lenkbewegungen
- Heckscheibe war nicht ordentlich eingebracht und musste durch eine andere Werkstätte neu eingebracht werden
- Warnhinweis während der Fahrt, ohne Geschwindigkeitsunterbrechung, man möge langsam an den rechten Rand fahren, da sich die Motorhaube öffnet, ohne dass dies dann nachfolgend geschieht
- bei abwärts geparktem und gebremsten Pkw nach circa 2 stündiger Parkdauer: mehrfaches Knacksen des Fahrzeugs, dann mehrfach kleine ruckelnde Vorwärtsbewegungen mit nachfolgendem Öffnen der Zentralverriegelung und abschließend Öffnen des Kofferraumdeckels (einmaliger Vorgang)
Im Oktober 2006 hatte mein damals 21 jähriger Sohn einen Hochgeschwindigkeitsunfall mit 250 km/h auf nahezu gerader Fahrbahn, als zuerst das Heck ausbrach und er in einer leichten Rechtskurve auf das Bankett kam, bei dem sich herausstellte, dass weder das vollständige DSC funktionierte noch die drei fahrerseitigen Airbags oder die Gurtstraffer im gesamten Fahrzeug.
Es funktionierten damit keinerlei relevante elektronische Sicherheitseinrichtung in diesem als sehr sicher gepriesenen Fahrzeug, was auch ein wesentlicher Grund war, weshalb sich mein Sohn für dieses Fahrzeug letztendlich entschieden hatte und womit für dieses Fahrzeug insbesondere auch durch die Firma BMW Group geworben wird.