Weitere Fragen zu E10 Biosprit-Einführung

  • Auch nach so langer Zeit nach der Einführung des E10 Biosprits gibt es immer noch viele Fragen und Probleme.


    Ich war letzt an einer großen Tankstelle und es waren nur 3 Säulen besetzt, und da standen die Autos Schlange. Wohl dem der einen Diesel hat, der konnte an allen Säulen tanken, aber SuperPlus gab es eben nur an diesen 3 Zapfsäulen :(


    Nun wieter im Programm, wer hat Schuld?
    Die Ölmultis sagen natürlich: Die Politik und die Verbraucherverbände, die hätten nicht genügend Aufklärung im Vorfeld betrieben....
    Da fragt man sich doch: wer will denn das Zeug (E10-Biosprit) unter die Autofahrer bringen? Dass die Ölmultis an E10 mehr verdienen (10% Mehrverbrauch, bei ca. 5 % geringeren Preis gegenüber Superbenzin, falls überhaut noch angeboten) als mit normalem Sprit wird da garnicht erst erwähnt. :thumbdown:


    Was mir da so einfällt, sind z.B. die Informationsbroschüren beim Kauf von Zubehör-Scheibenwischern, dort kann man nachschlagen, welcher an mein Auto passt, warum kann man nicht an der Tankstelle etwas ähnliches einführen, der Benutzer kann direkt sehen, ob sein Fahrzeug E10 Verträgt oder nicht.


    Die Tankwarte selbst wollen natürlich kein Risiko eingehen (und evtl. auch das SuperPlus verkaufen) und raten von Ökosaft ab.



    Wie du auf den unter den Automarken aufgeführten Listen sehen kannst, ist die Eignung für ein Fahrzeug auch sehr stark von der Motorisierung des Fahrzeuges ab, ob eine Unverträglichkeit vorliegt oder nicht, daher nochmals den Hinweis: fragt am besten den hersteller, wenn der es nicht weiß, wer dann?? ?(

  • Ich sehe das ganz genauso. Bei all dem Informationsdurcheinander, das u.a. auch durch die Medienberichterstattung unterstützt wurde, kann man sich nur noch vertrauensvoll an den Hersteller wenden und wenn's der nicht weiß ... ?(

  • Hallo,


    in der aktuellen Stellungnahme des Chefredakteurs der ADAC-Motorwelt wird noch einmal bekräftigt, dass der ADAC die Verwendung von dem Ökosprit E10 befürwortet. Weiterhin wird darauf hingewiesen, das auch bei dem extra einberufenen "Benzingipfel" keine konkreten Ergebnisse erzielt wurden und alle Beteiligte sich die Schuld an dem Desaster bei der Einführung gegenseitig zuschieben.


    Der dgroße Gewinner hierbei ist natürlich die Öl-Industrie, da Sie durch die "Benzin-Knappheit" die höheren Preise sehr einfach rechtfertigen können. Sie geben das Statement, das die Automobil-Industrie seine Kunden hätte besser aufklären müssen. Und durch die Wegnahme des einfachen "Super-" Sprits, ist natürlich die Premiumsorte mit Premiumpreisen die einzigste fahrbare Alternative.


    Der ADAC fordert nun eine "umgehende, individuelle Aufklärungskampagne". Die Fachleute des Automobilclubs raten und werben dafür, bei entsprechender Motor-Eignung, den Biosprit zu tanken.

  • Dass hier bei der Einführung so ziemlich alles schief gelaufen ist, was nur schief gehen konnte, ist wohl Fakt. Alle wussten Bescheid: Die Politiker, die Automobilindustrie und die Ölmultis. Doch halt, was ist mit den Autofahreren?, die sollen diesen ökologischen Schritt in die Zukunft ja tanken und auch bezahlen.


    Aktuelle Studien zeigen, warum die Fahrzeughalter ihren mobilen Untersätzen den Ökosprit nicht tanken wollen und lieber auf die Suche nach der Alternative, die oftmals ausverkauft ist, gehen. Unter derm Namen "Bestandsschutzsorte" sollte für die Ottomotoren ja Super weitergeführt werden. Benzin (Normal) ist ja schon länger kein Thema mehr, nachdem der Preis hiefür auf Super-Niveau gestiegen war.
    Somit verweigern rund 85 Prozent der Autofahrer das Betanken mit der neuen Sorte Super-E10.


    An das Märchen, dass E10 gut für die Umwelt ist, glauben hingegen nur 1 Prozent der Fahrzeughalter. Das zieht der preisliche Anreiz schon deutlich mehr Kunden an die E10-Säule (immerhin 6% der Befragten). Um die 15 % der Biosprittanker voll zu bekommen, bedarf es eines einfachen Grundes: das Auto hat keine Probleme damit (toitoitoi, Langzeitstudien gibt es ja nicht, aber OK...)


    Nun kommen wir zu den E10-Verweigerern:
    hier die Antworten der ADAC-Umfrage:
    39 % sind nicht von dem Nutzen für die Umwelt überzeugt
    20 % haben Angst, ihrem Fahrzeug einen Schaden zuzuführen
    10 % rechnen mit einem Mehrverbrauch (somit wäre der Preisvorteil dahin...)
    8 % sind davon überzeugt, dass ihr Fahrzeug kein E10 verträgt
    4 % geben an, sie wissen nicht, ob das Fahrzeug E10 geeignet ist
    4 % fanden keine klaren oder widersprüchliche Angaben darüber, ob das Fahrzeug geeignet ist.


    Hieraus geht aber hervor, dass sich viele Automobilbesitzer schon informiert haben, jedoch nicht zu einem zufreidenstellenden Ergebnis kommen konnten. So ist oftmals eine Freigabe vom Hersteller gegeben worden, wohingegen der Händler als Ansprechpartner die Sache etwas kritischer sieht und den Kunden erstmal zu einem Verzicht rät. Zusätzlich fanden sich in den ersten Freigabelisten auch noch Fehler oder waren unvollständig. Mittlerweile kann die Liste als verbindlich angesehen werden.
    Dass die Ölmultis das Gesetz, das zur Sicherung der Versorgung mit einem E5-Kraftstoff für Autos mit einer Unvertäglichkeit, auf eigene Weise auslegten, war angeblich in der Politik nicht abzusehen. Somit wurde als Alternative im Rahmen der Bestandsschutzregel das Super Plus als Super angeboten, natürlich zu dem selben und somit auch höheren Preis von dem Premiumsprit. Der Automobilclub geht nun mit Anzeigen gegen die Konzerne vor, die kein Super-Kraftstoff mit 95 Oktan und 5% Biospritanteil anbieten.


    "Wie geht es weiter?" wird auch hier gefragt. Hierzu wurde der "E10-Gipfel" einberufen. Die Forderung des Clubs war ein Brief an jeden Autobesitzer, in dem die Hersteller über das Kraftfahrt-Bundesamt verbindlich darüber informiert, ob das Fahrzeug E10-tauglich ist. Diese Forderung wurde jedoch konsequent abgelehnt. Eine breiter Aufklärung ist aber weiterhin nötig.


    Laut den Rechtsexperten sind die Angaben der Hersteller auf der Freigabeliste verbindlich, dass heißt wenn Schäden bei einem freigegebenen Fahrzeug auftreten, die durch die Verwendung von E10-Sprit aufgetreten sind, ist der Hersteller in der Pflicht und dafür haftbar. Das große Problem hierbei wird jedoc die Beweisführung sein. Somit muss nachgewiesen werden, dass der Schaden nicht entstanden wäre, wenn der normale E5-Sprit getankt worden wäre. Hierbei verspricht der ADAC aber Hilfe mit einer zentralen Erfassung ebensolcher Fälle. Sollten hierbei Häufigkeiten auffallen wird es den Herstellern schwerer Fallen, diese als normalen Verschleiß oder Benuterfehler abzutun.


    Zu der Frage mit dem Mehrverbrauch gibt der Club ca. 1,5 prozent an, somit ist dieser so gut wie nicht nachvollziehbar.
    Auch die Frage zu der erhöhten Umweltbelastung durch E10-Biosprit macht der ADAC eine klare Aussage. Grundlage hierbei sind die Nachhaltigkeitsvorschriften der Bundesregierung. Hierbei müssen die Hersteller nachweisen, dass der verwendete Ethanol 35 % weniger Treibhausgas freisetzt, als der fossile Sprit. Und dies von der Erzeugung bis zur Verbrennung.

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