Driven: Peugeot 207 Turbo

  • An einem bedeckten aber trockenen Wintertag macht sich EVOCARS (hier gibts auch alle Bilder) auf, einer Einladung von Peugeot zu folgen und allen neuen Modelle und Motoren und Modell-Motor-Kombinationen auf den Zahn zu fühlen. Doch neue Basis-Motorisierungen und sparsamere Diesel interessieren uns nicht wirklich. Einzig der neue 207 Turbo mit seinem BMW-PSA-Aggregat (auch im Mini verbaut) weckt unsere Neugier. Immerhin leistet der 1,6 Liter große Kooperations-Motor im kleinen Franzosen 150 PS und 240 Newtonmeter. Angesichts von 1356 Kilo Leergewicht ergibt das ein Leistungsgewicht von 9,0 kg/PS. Zum Vergleich: Ein Polo GTI kommt auf 8,3 kg/PS (150 PS) und der Fiesta ST auf 7,8 kg/PS (150 PS).


    Nachdem wir uns den Turbo geschnappt und den Peugeot-Einsichts-Bereich verlassen haben, geht’s rauf auf die Landstraßen rund um Salzhausen (bei Lüneburg) – Kurvenräubern ist angesagt. Die Gänge drehen willig hoch und bereits im Zweiten kommt man auf über 90 Sachen. Positiv erwähnenswert an dieser Stelle: selbst bei heftigem Rausbeschleunigen aus der Kurve, halten sich die Antriebseinflüsse an der Vorderachse in Grenzen – der Turbo zieht genau dahin, wo man hin will und auch das Fahrwerk ist eine gute Mischung aus Sportlichkeit und Komfort. Allein die Sitze könnten etwas mehr Seitenhalt vertragen. Denn wer’s ums Eck so richtig fliegen lässt, der sitzt ruckizucki auf den Sitzwangen.


    Doch genug der Spielereien – ab auf die Autobahn. Gänge voll ausfahren (roter Bereich bei knapp 6100 U/min), linke Spur und Nebellampen (Serie) an - sonst macht dem Kleinen niemand Platz. Und selbst mit Festbeleuchtung hält sich das Drohpotenzial in Grenzen. Bis 190 km/h geht’s zügig, dann wird’s etwas zäh. Bei 210 ist Schluss (mit Rückenwind 225), es lässt sich aber immer noch entspannt fahren und der Geräuschpegel wird ab 140 auch nicht lauter. Kleiner Stich in Richtung Gestühl: Lange Autobahnetappen könnten wegen der etwas zu kurzen Beinauflage ein wenig unbequem werden.


    Runter von der Autobahn und rein ins runtergekommen Hafengebiet von Hamburg Harburg. Neben bröckelnden Fabrikruinen, jeder Menge dubioser LKW aus Osteuropa und abgewrackten Eisenbahnwaggons suchen wir uns eine schicke Location zum Fotografieren, außerdem wollen wir den 20.550 teuren Franzosen endlich genauer unter die Lupe nehmen. Da wir den „normalen“ 207er aber schon kennen, können wir den Rundgang schnell wieder beenden. Einzige Unterscheidungsmerkmale zu den schlappen Brüdern: 17-Zoll-Alus, ein Dachkantenspoiler und Nebellampen mit Chromringen. Fertig. Ein bisschen Mehr hätten wir uns schon gewünscht (vielleicht ein zweites Endrohr oder aggressivere Schürzen?). Etwas auffälliger der Innenraum: Neben den weiß hinterlegten Instrumenten und Sportsitzen im Stoff-Leder-Mix sollen vor allem die Carboneinlagen in Armaturenbrett und Türen für mehr Flair sorgen. Außerdem mit dabei: Alu im Fußraum, Lederlenkrad und ein griffiger Schaltknauf.


    Rundgang beendet, Fotos geschossen und ab dafür. Die Peugeot-Jungs warten. Die 39 Kilometer zurück nach Salzhausen lassen wir es noch einmal richtig fliegen und fragen uns, was wir denn nun vom kleinen Turbo halten. Die Antwort ist klar: Von 150 PS hätten wir uns etwas mehr erwartet. Zwar passt beim Probanden alles zusammen, doch werden wir das Gefühl nicht los, dass Peugeot in Anbetracht des bald nachgeschobenen 207 RC mit 175 PS
    noch einige Asse in Bezug auf Optik, Sound und Feuer im Ärmel behalten wollte. Bleibt also abzuwarten, wie hoch der Aufpreis zur stärkeren Version ausfällt, und ob der RC kräftiger in die Sportecke schießt. Das würde den dezenteren Auftritt der Turbo rechtfertigen. Wir sind gespannt und freuen uns auf die erste Ausfahrt mit dem „echten“ 207-Renner. Prämiere feiert der übrigens auf dem Genfer Salon vom 8. bis 18. März, Marktstart ist für Mai anvisiert. :D


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